Blütenpollen
Blütenpollen
Pollen bedeutet im Lateinischen „Mehlstaub“, „Blütenstaub“, in den Staubgefäßen der Pflanzen gebildet wird und über Wind oder Insekten zu den weiblichen Keimzellen einer anderen Blüte eine andere Blüte zur Befruchtung transportiert wird.
Pollen sind neben den enthaltenen Kohlenhydraten reich an Fetten und Eiweißen. Sie besitzen eine widerstandsfähige Außenwand, welche vor allem Schutzfunktionen erfüllt, aber auch die Anhaftung an den weiblichen Keimzellen ermöglicht. Die Oberflächenstruktur zeigt eine für die jeweilige Pollenart charakteristische Struktur (etwa für die Bestimmung von Sortenhonigen).
Die Außenschicht der Pollen ist meist zu elektrischer Entladung fähig. Blütenpflanzen, welche auch diese Fähigkeit der elektrischen Orientierung besitzen, können auf herannahende Pollen (auch wenn sie an Insekten anhaften) mit einer Erweiterung des Blütenkelchs reagieren, um die Pollen leichter in Empfang zu nehmen.
Bienen nehmen beim Blütenbesuch den feinen Blütenstaub auf, indem diese, mit Speichel vermengt, in „Pollenhöschen“ an den Hinterbeinen zum Bienenstock transportiert wird. Die Bienen sammeln den Pollen vor allem als Nahrung für ihre Brut. Die Pollen werden eingespeichelt, in Wabenzellen eingelagert und mit einer dünnen Propolisschicht überzogen (Bienenbrot). Die Fermentation (durch Milchsäurebakterien und Hefen) und Propolis verhindert die Zersetzung des ersten noch feuchten Pollens (der Wassergehalt liegt frisch bei 20-30 %). Als Nahrung für die Brut ist der fermentierte Pollen leichter aufschließen bzw. zu verdauen.
Zur Gewinnung von Pollen in der Imkerei können am Flugloch Gitter angebracht werden. Beim Durchschlüpfen verlieren die Bienen dabei ein Teil der Pollenhöschen, welche in ein unterliegendes Fach fallen. Diese werden dann regelmäßig vom Imker entnommen, gereinigt und getrocknet.
Wenige Imkereien verkaufen Bienenbrot (=Perga), d. h. die aus den Wabenzellen herausgelösten Pollen.
Für was nehme ich Blütenpollen ein?
Blütenpollen gelten als „Nahrungsergänzungsmittel“. Der hohe Gehalt an essenziellen Aminosäuren (Eiweißbausteine, welche der Körper nicht selbst bilden kann und mit der Nahrung aufgenommen werden müssen), Mineralstoffe (vor Kalium), Spurenelemente, Vitaminen und andere Antioxidantien machen Blütenpollen zu einem allgemeinen Kräftigungsmittel, das sich auch für die Erholung nach einer durchgemachten Krankheit eignet. Blütenpollen können auch unterstützt bei Depressionen werden.
Weiter wirken sich Blütenpollen unterstützt positiv aus bei Entzündungen im Mund sowie im Bereich der Luftwege. Letztlich handelt es sich bei der antientzündlichen Wirkung sicher um ein Zusammenspiel aus Heilpflanzenwirkung der Pollen, den Enzymen aus dem Bienenspeichel und (im Fall von Bienenbrot) dem enthaltenen Propolis. Pollen und Bienenbrot dienen auf Grund der enthaltenen Bienenenzyme und der Milchsäurebakterien (im Bienenbrot) des Aufbau der Darmflora. Wo wir in der Natur Heilwirkungen antreffen, sind zuweilen auch unerwünschte Wirkungen möglich. Pollen sind für Menschen mit Heuschnupfen oder anderen Allergien meist der Auslöser einer allergischen Reaktion.
Verzehrt man im Winter für einige Monate vor Beginn des Pollenflugs täglich kleinste Mengen Blütenpollen aus der Region, so kann das Abwehrsystem auf dem Pollenflug vorbereitet werden, so dass es beim ersten Pollenflug nicht allzu überschießend „Das ist nicht der Rand. Das Immunsystem wird quasi desensibilisiert. Hierfür eignet sich auch der Verzehr von Wabenhonig, welcher kleine Mengen an Pollen. (Einige imkeren herausgeschnittene Wabenstücke samt in den Zellen enthaltenem Honig. Das Wachs ist für die Menschen in kleinen Mengen verdaubar.) Man kann nach zwei bis drei Jahre einen Rückgang der allergischen Symptome beobachten. Das ist, dass die Pollen oder. der Wabenhonig aus heimischer Herkunft sind.
Bei Heuschnupfenpatienten können mitunter schwere allergische Reaktionen auftreten, wenn man den Pollen pur zu sich nimmt. Die Einnahme sollte dann nur unter therapeutischer Begleitung.